gestrickte Socken reparieren
Anleitungen

Anleitung gestrickte Socken reparieren: in 2 Schritten Socken stopfen

Bis vor kurzem wusste ich nicht: selbst gestrickte Socken reparieren kann Spaß machen! Bis dahin habe ich mich an die alte Regel gehalten, “man darf nicht sehen, dass etwas geflickt ist”. Das ist mir selten gelungen und ich fand die ganze Flickerei, egal ob Socken stopfen oder andere Kleidungsstücke reparieren, eher frustrierend. Doch dann entdeckte ich “visible mending”.

Flicken: sichtbar oder lieber nicht?

Nach alter Schule gilt Flicken dann als gelungen, wenn die reparierte Stelle unsichtbar ist und das Kleidungsstück unversehrt aussieht. Die Farbe musste passen und die Struktur des Gewebes bzw. Gestrickes sollte bestmöglich nachgeahmt werden. Heute flickt man höchstens noch Lieblingsteile, die man nicht wegwerfen möchte. In Zeiten von Fast Fashion ist es einfacher, sich ein neues T-Shirt zu kaufen als das alte zu reparieren. Zum Glück gibt es dazu eine Gegenströmung, die alter Kleidung einen neuen Wert verleiht: visible mending.

Kleidungsstücken, die sonst im Müll gelandet wären, wird damit ein zweites Leben als induviduelles Einzelteil geschenkt. Der Wiederverwertungs- und Ökologiegedanke liegt auf der Hand. Eine genauso große Rolle spielen Ästhetik und Kreativität. Da werden geometrische Muster rund um Löcher gestickt oder großformatige Applikationen angebracht. Dabei muss nicht immer alles perfekt ausgeführt sein. Der Reiz des sichbaren Flickens liegt auch im Mut zum Improvisieren.

Visible Mending

Eine echte Ikone auf dem Gebiet des Visible Mending ist Kate Sekules. Ihre „refashionated“ Werke sehen aus wie Graffiti auf Shirts, Jeans oder Jacken. Sekules repariert nicht nur Kleidungsstücke, die zum Wegwerfen zu schade sind, sondern sie verleiht den zunächst kaputten Teilen auch ihren sehr speziellen Style.

Selbst gestrickte Socken reparieren

Ich für mich hingegen bin sehr froh, wenn ich es einmal schaffe, handgestrickte Socken zu stopfen. Dabei hat sich eine Methode bewährt, die Gitterstopfen oder Webstopfen genannt wird. Alles, was du zum handgestrickte Socken Stopfen brauchst, ist ein bisschen Zeit, Muße und das passende Equipment.

Das brauchst du zum gestrickte Socken Reparieren

Passenden Wollrest
Stumpfe Stopfnadel
Evtl. ein Stopfei

Das Material

Am besten verwendest du zum Socken-Reparieren du einen Wollrest, der die Qualität von Sockenwolle hat, damit nicht schon bald wieder das nächste Loch kommt. Sockenwolle hat meist einen Anteil an Kunstfaser, der die Wolle strapazierfähiger macht. Reine Schafwolle eignet sich leider schlecht.

Es gibt auch eigenes Stopfgarn. Früher gehörte das in jeden Haushalt. Und zwar in möglichst vielen Farben, damit man im Notfall stets das passende Garn zur Hand hatte. Du kannst dich entscheiden, ob du einen bewussten Kontrast setzen und sichtbar flicken möchtest. Oder ob du nach alter Schule einen möglichst ähnlichen Farbton verwendest.

Hilfreich beim selbst gestrickte Socken Stopfen ist ein sogenanntes Stopfei aus Holz. Es wird unter die zu flickende Stelle gelegt, damit der Faden nicht zu straff gespannt wird. Das Ei sorgt auch dafür, dass du mit der Nadel immer an der richtigen Stelle einstichst und nicht versehentlich Teile des Sockens zusammennähst.

So geht selbst gestrickte Socken Stopfen

Selbst gestrickte Socken reparieren mit Webstopfen oder Gitterstopfen

Socken stopfen, Schritt 1: Über das Loch werden Längsfäden gezogen. Darauf achten, dass der Faden nicht zu straff gespannt ist. Evtl. hast du ein Stopfei bei der Hand, das unter die zu stopfende Stelle gelegt wird.

Socken stopfen, Schritt 2: Dann werden Querfäden eingewoben. Das heißt: einen der Längsfäden mit der Nadel aufnehmen, der nächste bleibt darunter. So weitermachen bis ans Ende dieser einen Reihe. Beim nächsten Querfaden geht es genau umgekehrt: Es wird der Faden aufgenommen, der in der letzten Reihe darunter geblieben ist.

So weitermachen, bis das Loch mit deiner Gitterstopfe komplett überzogen ist.
Am Ende die losen Enden einweben.

Wer genau hinschaut, findet noch eine ältere Flickstelle. Die hat sich aber beim Tragen so mit der ursprünglichen Wolle verfilzt, dass sie beinahe nicht mehr sichtbar ist.

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